Es ist eine der ersten Fragen, die sich bei der Bestattungsplanung stellt: Feuer oder Erde? Benu – Bestattung und Vorsorge informiert Sie über die Unterschiede zwischen der Erd- und der Feuerbestattung im Hinblick auf die damit verbundenen Kosten, den Trauerprozess und die ökologische Nachhaltigkeit.
Erd- oder Feuerbestattung? Vor- und Nachteile
Vorteile der Erdbestattung
Nachteile der Erdbestattung
Vorteile der Feuerbestattung
Nachteile einer Feuerbestattung
Erd- oder Feuerbestattung? Vor- und Nachteile
Im Zusammenhang mit der Bestattungsvorsorge oder einem plötzlichen Todesfall in der Familie stellt sich unweigerlich die Frage nach der passenden Bestattungsform. Grundsätzlich lassen sich ohnehin nur zwei verschiedene Bestattungsarten – Erdbestattung und Feuerbestattung – voneinander unterscheiden.
Bei einer Erdbestattung wird der Verstorbene in der Regel auf einem Friedhof im Sarg beigesetzt. Diese Form der Bestattung ist seit Jahrhunderten Tradition in Österreich, hat aber eine leicht rückläufige Tendenz. Feuerbestattungen und Einäscherungen nehmen dagegen zu.
Bei der Feuerbestattung findet die Einäscherung in einem Krematorium statt, die Beisetzung der sterblichen Überreste kann sehr flexibel gestaltet werden und durch unterschiedliche Bestattungsarten, darunter diverse Naturbestattungsarten, erfolgen.
Vorteile der Erdbestattung
Die Beisetzung in der Erde hat eine lange Tradition in der christlichen, muslimischen und jüdischen Geschichte. Für viele Familien stellt sich die Frage Erd- oder Feuerbestattung gar nicht erst: Verstorbene werden traditionell am Friedhof, oft in einem Familiengrab, beigesetzt. Das liegt unter anderem daran, dass die Beisetzung im Sarg für viele Menschen ein sehr wichtiges Ritual ist. Zwar kann das traditionelle Sarggeleit natürlich auch bei einer Urnenbestattung erfolgen, aber viele Menschen bevorzugen dennoch die Tradition der Sargbestattung.
Natürlicher Verwesungsprozess
Aus Gesprächen mit Angehörigen hat sich ergeben, dass der natürliche Verwesungsprozess – wenn auch nur unterbewusst – ein wichtiger Aspekt in der Trauerverarbeitung ist: Viele Menschen können sich nicht mit dem Gedanken anfreunden, verbrannt zu werden bzw. liebe Verstorbene kremieren zu lassen. Für diese Haltung sind zum Teil Mythen über die Kremation verantwortlich: Zum Beispiel, dass die Kremationsasche mit der Asche anderer Verstorbener vermischt wird (mehr dazu in unserem Ratgeberartikel 10 Mythen um Tod und Bestattung).
Fester Ort für Erinnerung und Trauer
Friedhöfe sind Orte der Begegnung und der Erinnerung. Sie gehören zu unserer Kultur und sind Orte der Ruhe und des Gedenkens. Zwar kann eine Urne auch auf einem Friedhof beigesetzt werden, dennoch ist die Beisetzung eines Sarges wesentlich enger mit dem Friedhof verbunden. Viele Angehörige nehmen sich bewusst Zeit, um regelmäßig den Friedhof zu besuchen und somit die eigene Trauer zu verarbeiten.
Nachteile der Erdbestattung
Der hauptsächliche "Nachteil" der Erdbestattung sind die damit verbundenen relativ hohen Kosten: Ein Sargbegräbnis auf dem Friedhof kostet mehr als eine Feuerbestattung mit anschließendem Urnenbegräbnis bzw. einer Beisetzung in der Natur (z.B. im Wurzelwerk eines Baumes). Eine Erdbestattung mit Trauerfeier und Grabkauf bzw. Erwerb des Grabnutzungsrechts kann leicht Kosten um die 10.000 € verursachen.
Dies liegt zum einen an dem höheren Aufwand für das Bestattungsunternehmen (Kosten für Einkleidung, Einsargung, ggf. thanatopraktische Maßnahmen), zum anderen aber auch am zusätzlichen finanziellen Aufwand für den Grabstein und die Grabpflege.
Immer weniger Platz auf Friedhöfen
Besonders in wachsenden Städten mit steigenden Quadratmeterpreisen ist es immer schwieriger, einen Friedhof zu erweitern oder neu zu bauen. Da aber ständig neue Gräber hinzukommen und bestehende Gräber selten aufgelöst, sondern verlängert werden, kommt es immer häufiger zu Platzmangel. Kurzfristig ein Grab zu finden ist daher oft nicht einfach.
Sofort ein Online-Angebot erhalten
Wir sind 24/7 rund um die Uhr für Sie da.
Vorteile der Feuerbestattung
Einer der größten Vorteile einer Feuerbestattung besteht in der mit der Kremation verbundenen Flexibilität: Da die verstorbene Person vollständig verbrannt wird und lediglich die Kremationsasche zurückbleibt, kann die Urne nicht nur am Friedhof beigesetzt werden, sondern es stehen auch alternative Bestattungsformen zur Verfügung, darunter zahlreiche Naturbestattungsformen. Im Zuge einer Kremation haben Angehörige folgende Möglichkeiten, die in Form einer Erdbestattung nicht möglich sind:
- Baumbestattung, zum Beispiel in einem Klosterwald: Die biologisch abbaubare Urne wird im Wurzelwerk eines Baumes beigesetzt.
- Donaubestattung: Die biologisch abbaubare Urne wird in einem eigens als Friedhof gewidmeten Abschnitt der Donau beigesetzt.
- Edelsteinbestattung: Ein Teil der Kremierungsasche wird zu einem Edelstein gepresst.
- Urne zu Hause: In Österreich ist es erlaubt, eine Urne zu Hause zu verwahren, sofern der Grundstückseigentümer und die Gemeinde/das Magistrat zugestimmt haben.
Ortunabhängige Beisetzungen
Während die Erdbestattung per Gesetz auf einem Friedhof stattfinden muss und Angehörige ebenfalls per Gesetz verpflichtet sind, für die Grabpflege Sorge zu tragen, bietet die Feuerbestattung auch hier eine große Flexibilität. Bei Bestattungsformen wie der Baum- oder der Donaubestattung ist keine Grabpflege erforderlich, was besonders in Familien von Vorteil ist, in der die Mitglieder räumlich weit voneinander entfernt sind.
Geringere Bestattungskosten
In Österreich liegen die durchschnittlichen Bestattungskosten (ohne Grabkauf!) bei rund 5.000 €. Grundsätzlich gitl natürlich: Je aufwändiger, desto teurer. Ohne Bestattungsvorsorge in Form einer Sterbegeldversicherung oder eines Treuhandkontos, können diese Kosten schnell überwältigend sein.
In einem solchen Fall ist die Feuerbestattung eine gute Alternative, weil bestimmte Formen der Feuerbestattung (z.B. die anonyme Feuerbestattung und die Urne zu Hause) mit deutlich geringeren Kosten verbunden sind als die traditionelle Erdbeisetzung.
Die Urne zu Hause
Die Urne zu Hause ist aktuell eine der günstigsten Bestattungsarten in Österreich. Bei Benu kostet sie aktuell ab 2.459 €. Die Urne zu Hause ist genau das, wonach es klingt: Die verstorbene Person wird kremiert (eingeäschert) und das Bestattungsunternehmen händigt den Hinterbliebenen die Aschekapsel in einer Schmuckurne aus. Diese Form der Bestattung zählt zu den Naturbestattungsarten, da die Hinterbliebenen die verstorbene Person, sofern die entsprechenden Genehmigungen vorliegen, auch im eigenen Garten beisetzen können.
Nachteile einer Feuerbestattung
Der größte Nachteil einer Feuerbestattung liegt auf der Hand: Die Einäscherung ist nicht mehr rückgängig zu machen. Einige Menschen haben Probleme, sich mit dem Gedanken vertraut zu machen, dass die sterblichen Überreste vollständig verbrennen. Für manche Angehörige kommen diese Gefühle aber erst später zum Vorschein: Wenn Zeit für die Trauer ist. In manchen Fällen kann die Trauerarbeit durch den Gedanken erschwert werden, dass der Körper der verstorbenen Person "nicht mehr da" ist.
Insbesondere im Umgang mit Kindern kann eine Feuerbestattung problematisch sein: Kindern fällt es häufig leichter, den Tod zu verstehen bzw. den Tod einer geliebten Person zu akzeptieren, wenn sie die verstorbene Peron im Sarg sehen. Eine Aufbahrung, bei der dies möglich ist, ist aber selbstverständlich auch im Vorfeld einer Kremierung möglich. Mehr Informationen darüber, wie man Kindern den Tod erklärt, und ab welchem Alter man Kinder mit zur Beerdigung nehmen sollte, finden Sie in unseren jeweiligen Ratgeberartikeln.
Größere 'Distanz' zur verstorbenen Person
Auch der zweite Nachteil der Feuerbestattung hat eher mit einem Gefühl der Hinterbliebenen zu tun: Manche Menschen berichten, dass sie die in der Urne enthaltene Kremationsasche schlechter mit der verstorbenen Person in Verbindung bringen können, als wenn die Aufbahrung in einem Sarg erfolgt. Für manche Menschen entsteht so eine gewisse emotionale Distanz zur verstorbenen Person, die ebenfalls den Trauerprozess erschweren kann.
Begräbniskosten-versicherung
... weil der Tod für Angehörige schon belastend genug ist.