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Ein Grab bepflanzen in Österreich: Jährliche Kosten

Severin Schulz

VERFASST VON

Severin Schulz

2024-12-12

Lesezeit: 8 Minuten

Eine liebevolle Grabgestaltung lässt eine persönliche Stätte der Trauer und Erinnerung entstehen. Benu – Bestattung und Vorsorge zeigt Ihnen, wie die Grabpflege zu Ihrer Trauerarbeit beitragen kann. Außerdem informieren wir Sie über Ihre Rechte und Pflichten im Rahmen der Grabgestaltung und geben einen Überblick darüber, was professionelle Grabpflege kosten darf.

Inhaltsverzeichnis

Grabgestaltung u. Grabpflege – Kosten u. Pflichten

Was gehört eigentlich zur Grabpflege? Grundsätzlich umfasst die Grabpflege alle Arbeiten, die an einem (frischen) Grab vorzunehmen sind, um dieses instand zu halten. Dazu gehört es unter anderem, die Grabstätte von übermäßigem Pflanzenbewuchs zu befreien. Ziel der Grabpflege ist es, dass die Grabstätte stets gepflegt aussieht. Grabpflegearbeiten können von den Angehörigen bzw. Erben der verstorbenen Person durchgeführt werden. Oft wird aber auch eine Friedhofsgärtnerei mit der regelmäßigen Pflege des Grabes beauftragt. 

Für manche Menschen ist die Pflege des Grabes bzw. vor allem die Erstbepflanzung nach der Beerdigung (Grabgestaltung) ein wichtiger Teil des Trauerprozesses und der Trauerarbeit. Der regelmäßige Besuch des Grabes hilft ihnen dabei, Abschied zu nehmen.

Sind Erben zur Grabpflege verpflichtet?

Ja, die gesetzlichen bzw. per Testament eingesetzten Erben der verstorbenen Person sind nach österreichischem Gesetz auch zur Grabpflege verpflichtet. Alternativ fällt die Pflicht der Grabpflege der Person zu, die das Grabnutzungsrecht erworben hat. Sollte der oder die Verstorbene zu Lebzeiten ein Grab gekauft haben, geht das Grabnutzungsrecht auf die Erben über. 

Als Benützungsberechtigte:r eines Grabes sind die Erben für den dauernden ordnungsgemäßen baulichen und gärtnerischen Zustand der gesamten Grabfläche verantwortlich. Entscheiden die Erben sich dafür, die Grabpflege in professionelle Hände abzugeben, tragen sie selbst die Kosten dieser Grabpflege. Kommen Sie ihrer Verantwortung nicht nach, kann die Friedhofsverwaltung das Grab vorzeitig auflösen lassen.

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Erste Grabbepflanzung nach Beerdigung

Die Frage, wann die erste Grabbepflanzung nach der Beerdigung erfolgen sollte, hängt von der jeweiligen Bestattungsart ab. Nach einer Urnenbestattung können Sie das Grab beispielsweise direkt nach der Beisetzung bepflanzen und nach Ihren Vorstellungen gestalten. Nach einer Erdbestattung hingegen muss sich die Erde erst noch setzen. Dies dauert meist etwa sechs bis zwölf Monate. Die Erstbepflanzung nach einer Erdbestattung kann also frühestens sechs Monate nach der Beerdigung erfolgen. 

Tatsächlich sollten Sie nach einer Erdbestattung sogar warten, bis der endgültige Grabstein gesetzt ist. Je nach Beschaffenheit des Bodens kann dies bis zu 12 Monate dauern. Sie können die erste Grabbepflanzung nach der (Erd)beerdigung also entweder direkt vonehmen und sie als Übergangsbepflanzung anlegen. Alternativ sollten Sie 12 Monate und die Errichtung des Grabsteins abwarten, um die dauerhafte Bepflanzung vornehmen zu können.

Der richtige Boden für die Grabbepflanzung

Grundsätzlich können Sie für die erste Grabbepflanzung nach der Beerdigung normale Blumenerde verwenden. Im Handel ist aber auch eine spezielle Graberde verfügbar, welche mit Torfen versetzt und dadurch nicht nur schwerer als gewöhnliche Blumenerde, sondern auch deutlich dunkler ist. 

Testen Sie auf jeden Fall, ob der Friedhofsboden sehr sandig ist. In diesem Fall sollten Sie in nämlich mit Graberde vermischen, um ein zu schnelles Versickern des Wassers zu vermeiden. Auch lehmhaltiger Boden ist für die Grabbepflanzung allerdings nicht ideal. Angereichert mit Sand oder Splitt wird jedoch auch dieser Boden wasserdurchlässig und lässt sich bepflanzen.

Begräbniskosten-versicherung

... weil der Tod für Angehörige schon belastend genug ist.

Was darf man nicht aufs Grab pflanzen?

Auch (und gerade!) für Grabbepflanzungen gibt es Regeln. So dürfen auf den meisten Friedhöfen zum Beispiel keine exotischen bzw. als invasiv klassifizierten Pflanzen eingesetzt werden. Gleiches gilt für großwüchsige Sträucher und Hecken sowie Bäume, die mehrere Meter hoch werden können. Erkundigen Sie sich im Zweifelsfall am besten bei der Friedhofsverwaltung, ob die von Ihnen gewählten Pflanzen am Friedhof gestattet sind. Beachten Sie außerdem, dass auf Gräbern in der Regel keine Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden dürfen. 

Was ist die beste Grabbepflanzung?

Um eine möglichst pflegeleichte, aber trotzdem stimmungsvolle Grabgestaltung zu garantieren, sollte der Anteil der Wechselbepflanzung ein Drittel nicht übersteigen. Außerdem sollten die Bedürfnisse der Pflanzen an den Standort des Grabes angepasst sein und die Pflanzen mit dem Grabstein harmonieren. 

Die Frage, welches die beste Grabbepflanzung ist, kann immer nur subjektiv beantwortet werden. Es gibt allerdings ein paar allgemein gültige Aussagen, was die "Wertigkeit" einer Grabbepflanzung betrifft. Denn "gut" ist eine Grabbepflanzung für die meisten Menschen, wenn sie

  1. möglichst pflegeleicht ist (zum Beispiel hauptsächlich aus robusten, nicht empfindlichen Pflanzen besteht).
  2. möglichst gut mit Dürre und Nässe zurechtkommt.
  3. nicht jedes Jahr bzw. sogar zu jeder neuen Jahreszeit erneuert werden muss.
  4. nicht zu wuchsfreudig ist und z.B. mehrmals im Jahr zurückgeschnitten werden muss.

Wir haben nachfolgend verschiedene Möglichkeiten der dauerhaften Grabbepflanzung für Sie zusammengestellt. 

Immergrüne Grabgestaltung

Der häufigste Wunsch an die Grabstätte ist jener, diese liebevoll, aber gleichzeitig auch pflegeleicht zu gestalten. Dafür bietet es sich an, den Großteil der Fläche mit immergrünen Pflanzen zu versehen, etwa mit immergrünen Bodendeckern. So ergibt es sich, dass der kleinere Teil der Grabstelle für eine jahreszeitlich wechselnde Bepflanzung oder für Grabschmuck eingeplant werden kann.

Für eine Dauerbepflanzung eignen sich, wie bereits erwähnt, die sog. immergrünen Bodendecker. Dies bezeichnet Pflanzen, welche dicht am Boden wachsen und praktischerweise gleichzeitig Unkrautwuchs verhindern. Zudem sind sie auch bei kühlerer Witterung saftig grün, leicht zu pflegen und geeignet für schattige Plätze. Zu den Bodendeckern gehören unter anderem Efeu, Zwergmispel, Haselwurz oder Sternmoos. 

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Wechselbepflanzung – mehr Freiheit, aber auch mehr Arbeit

Bei der jahreszeitlich wechselnden Bepflanzung einer Grabstelle gibt es zahlreiche Möglichkeiten. Sie können jahreszeitenabhängig Frühjahrs-, Sommer- oder Herbstblüher einsetzen oder die Fläche dafür nutzen, um Blumengebinde oder –sträuße niederzulegen. Wer im Herbst ein paar Blumenzwiebeln einsetzt, freut sich im Frühjahr über schöne Blüten. Ebenso geschmackvoll ist eine Pflanzschale mit saisonal wechselnden Blühpflanzen auf dem Grab. Besonders gut für die Grabbepflanzung im Winter eignen sich Heidekräuter, auch als Erika bekannt.

Rahmen für das Grab

Bei den Rahmenpflanzen handelt es sich um dauerhafte Gehölze, die zu beiden Seiten des Grabsteins und an der Grabeinfassung gepflanzt werden. Sie geben der Grabbepflanzung einen optischen Rahmen. Geeignete Rahmenpflanzen sind etwa Buchsbaum, Ilex, Kiefer oder Zypresse.

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Welche Pflanze sagt was aus?

Bei Grabbepflanzungen greift man besonders gerne zu Pflanzen mit Symbolcharakter. Die beliebtesten davon sind ohne Frage das Vergissmeinnicht, Tränendes Herz, Schlüsselblume oder die Lilie. Als Sträucher oder Bäume eignen sich der Lebensbaum oder die Hängende Kätzchenweide sehr gut.

Generell werden Pflanzen und Blumen als Sinnbild von Werden und Vergehen betrachtet. Als Grabpflanzen tragen die verschiedenen Arten eine je eigene, oft christliche Symbolik. Etwaige Beispiele für die Bedeutung von Pflanzen am Friedhof sind:

  • Buchsbaum, Immergrün: ewiges Leben, Unsterblichkeit
  • Chrysantheme: Liebe über den Tod hinaus
  • Pfingstrosen: Mariensymbol, stehen für die Demut und Liebe Marias
  • Weiße Rosen: Reinheit und Vergänglichkeit
  • Stiefmütterchen: Bescheidenheit, Unschuld, Demut
  • Vergissmeinnicht: Treue, Abschied

Daneben haben auch die Farben der Pflanzen ihre eigene Symbolik. Rot steht für Liebe, Weiß für Unschuld. Während Blau Treue symbolisiert, steht Gelb für Kraft und Grün für Hoffnung.

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Tipps u. Tricks für die Grabbepflanzung

  1. Generell bietet es sich an, Pflanzen in Gruppen anzuordnen, da dies optisch ruhiger wirkt. Höher wachsende Sorten können für die Bepflanzung im Hintergrund, niedrig wachsende Sorten können für die Gestaltung im Vordergrund verwendet werden.
  2. Ist das Grab von vielen Bäumen umgeben, so bieten sich Sorten an, die auch im Halbschatten und Schatten gut wachsen können.
  3. Trittplatten sind hilfreich, um weiter hinten liegende Pflanzen zu erreichen und besser pflegen zu können.
  4. Bei Laub- und Nadelgehölzen ist die Wahl von langsam wachsenden Arten, die nicht größer als zwei Meter werden, ratsam.

Beliebte und pflegeleichte Grabpflanzen

  • Dipladenie
  • Feld-Thymian
  • Zauberschnee
  • Flammendes Käthchen
  • Heide

Ganzjährige, immergrüne Grabpflanzen

  • Rhododendron
  • Hauswurz
  • Schattenglöckchen
  • Fetthenne
  • Japanische Stechpalme

Bodendecker als Grabbepflanzung

  • Dickmännchen
  • Stachelnüsschen
  • Katzenpfötchen
  • Rote Elfenblume
  • Fiederpolster
  • Waldsteinie
  • Purpurglöckchen
  • Efeu
  • Scheinbeere
  • Kleines Immergün

Grablaternen

Grablaternen, auch Grableuchte oder Friedhofslaterne genannt, schmücken das Grab und spenden tröstliches Licht in der Dunkelheit. Als christliches Symbol steht die ewige Flamme für Auferstehung und Hoffnung. Bei christlichen Bestattungen ist es üblich, dass die Trauergäste eine Kerze oder ein Grablicht anzünden bzw. die Grabstätte mit Grablaternen schmückt. 

Für viele Familien ist es auch Tradition, am Geburtstag oder Todestag der verstorbenen Person sowie an Feiertagen wie Allerheiligen, Allerseelen, Totensonntag und Weihnachten ein Grablicht/eine Grablaterne anzuzünden. Grablaternen werden aus wetterfesten Materialien wie Aluminium, Kupfer, Stahl, Stein, Messing, Metall oder Bronze gefertigt, damit sie Regen, Frost und Hitze unbeschadet trotzen können. Dennoch ist es ratsam, sie hin und wieder zu reinigen, um ihre Lebensdauer zu verlängern.

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Grabstätte auffüllen

Was viele vergessen: Zur Grabpflege gehört auch das Auffüllen der Grabstätte. Es kann nämlich immer vorkommen, dass das sich ein Grab, insbesondere ein Erdgrab, im Laufe der Jahre absenkt. In diesem Fall sollten Sie den abgesackten Boden verfestigen und im Anschluss mit Erde auffüllen. Nehmen Sie hierfür am besten professionelle Hilfe durch eine Friedhofsgärtnerei in Anspruch.

Grabpflege-Kosten mit Rechenbeispielen

Wie viel die Grabpflege kosten kann, ist abhängig von der Art des Grabes, der Größe des Grabes, der Pflegedauer und dem jeweiligen Anbieter. Durchschnittlich sollten Sie mit folgenden Ausgaben rechnen:

GrabpflegeKosten
Neuanlageca. 700 bis 1.300€
Basispflege (Gießen, Unkraut entfernen usw.)ca. 300€ pro Jahr
Bepflanzungca. 300€ pro Jahr
Blumenschmuck an Gedenktagenca. 300€ pro Jahr

Wenn Sie eine Dauergrabpflege über ca. 20 Jahre bei einer Friedhofsgärtnerei in Auftrag geben, sollten Sie insgesamt mit folgenden Kosten rechnen:

GrabartKosten für 20 Jahre
Urnengrabca. 5.000 bis 7.000€
Reihengrabca. 7.000 bis 9.000€
Doppelgrabca. 8.000 bis 10.000€

Was kostet die Dauergrabpflege durch eine Gärtnerei?

Der Jahresvertrag mit einer Friedhofsgärtnerei kostet meist zwischen 200€ und 450€. Die Dauergrabpflege hingegen ist ein Mehrjahresvertrag, der dir die Pflege des Grabes sowie diverse vereinbarte Leistungen für eine vertraglich festgelegte Zeit von vier bis 20 Jahren garantiert. Die genauen Grabpflegekosten variieren und richten sich nach der Laufzeit des Vertrags, dem Umfang der Pflegeleistungen und der Art des Grabes. Für eine Laufzeit von 20 Jahren sollte man, je nach Grabart, mit Kosten bis zu 10.000 € rechnen.

Naturbestattung als kostensparende Alternative

Einer der größten Vorteile einer Feuerbestattung gegenüber der Erdbestattung besteht in der mit der Kremation verbundenen Flexibilität: Da die verstorbene Person vollständig verbrannt wird und lediglich die Kremationsasche zurückbleibt, kann die Urne nicht nur am Friedhof beigesetzt werden, sondern es stehen auch zahlreiche Naturbestattungsformen zur Verfügung, die keine Grabpflege erfordern bzw. bei denen die Grabpflege entweder nicht erlaubt (Baumbestattung) oder gar nicht möglich ist (Seebestattung). 

  1. Baumbestattung, zum Beispiel in einem Klosterwald: Die biologisch abbaubare Urne wird im Wurzelwerk eines Baumes beigesetzt. Die Baumbestattung kostet bei Benu aktuell (Stand 2025) ab 3.249 € exkl. externe Kosten.
  2. Donaubestattung: Die biologisch abbaubare Urne wird in einem eigens als Friedhof gewidmeten Abschnitt der Donau beigesetzt. Die Donaubestattung kostet bei Benu aktuell (Stand 2025) ab 3.400 € exkl. externe Kosten.
  3. Urne zu Hause: In Österreich ist es erlaubt, eine Urne zu Hause zu verwahren, sofern der Grundstückseigentümer und die Gemeinde/das Magistrat zugestimmt haben. Die Urne zu Hause kostet bei Benu aktuell (Stand 2025) ab 2.459 € exkl. externe Kosten.

Die letzte Ruhe in der Natur

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Quellen

Bestattungsinfo.at: Grabpflege in Österreich – Infos und Kosten (Link)

Bestattung-osterreich.at: Was ist Grabpflege? (Link)